Was kannst du für dich tun?

Eines ist klar: Du tust schon eine ganze Menge, indem du den oft schwierigen Alltag mit deinem erkrankten Elternteil aushältst bzw. bewältigst. Hier ein paar Gedanken dazu, was dir helfen könnte:

Darüber reden

Es ist wichtig, dass du einen oder mehrere Menschen hast, mit denen du reden kannst und willst.

Warum? Weil es gut tut.Es kommt darauf an, dass du dich bei diesem Menschen wohl fühlst. Vielleicht ist das ein Freund, deine Tante oder dein Großvater, deine Lehrerin oder dein Betreuer, oder eine gute Freundin deiner Eltern. Vielleicht sind es auch die Eltern eines guten Freundes. Gerne sind auch wir für dich da. Melde dich bei uns unter 01/526 42 02.

Nur so viel tun, wie du dir zutraust

Es ist verständlich, dass du deine Eltern bis zu einem gewissen Grad im Alltag unterstützt, wenn es einem der beiden phasenweise nicht gut geht.

Das heißt aber nicht, dass du alle Tätigkeiten übernehmen musst, die sie nicht mehr erledigen können. Das ist zuviel verlangt, auch wenn du glaubst, es zu schaffen. Es gibt andere Hilfsmöglichkeiten (z.B. Soziale Dienste), die organisiert werden können.

Dir Zeit nehmen für das, worauf du Lust hast

Siehst du deine Freund*innen noch? Spielst du noch Gitarre? Hörst du noch Musik? Gehst du noch zum Basketball? Probst du noch mit deiner Band? Fährst du noch ins Schwimmbad?

Gerade in problematischen Zeiten vernachlässigt man das, was einem Spaß macht und gut tut. Dabei braucht man es in diesen Zeiten mehr denn je, um den Schwierigkeiten gewachsen zu sein. 

Auf deine Gefühle acht geben

Deine Mutter oder dein Vater können aufgrund der Krankheit oft nicht mehr spüren, wie sehr sie andere Menschen verletzen. Die enormen Gefühlsschwankungen erlebst du hautnah mit. Manchmal merken deine Eltern gar nicht, wie sehr dich das bedrückt.

Daher ist es umso bedeutender, dass du sagst, was dir weh tut, was dich verletzt und was dir zuviel ist. Wenn du das Gefühl hast, dass das nichts ändert, dann kannst du kurzfristig auch versuchen, der Situation aus dem Weg zu gehen, indem du in dein Zimmer oder nach draußen gehst. Schau auf dich und deine Bedürfnisse! 

Unterstützung von außen suchen

Es gibt kaum einen Menschen, der eine psychische Erkrankung und deren Folgen alleine bewältigen kann. Natürlich wäre es hilfreich, wenn mehrere Familienmitglieder Unterstützung in Anspruch nehmen würden. Dafür bist du aber nicht verantwortlich.

Wichtig ist, dass du selbst Hilfe bekommst, wenn du sie brauchst. Wenn dir also alles zuviel wird, dann frage jemanden, mit dem du im Vertrauen reden kannst, ob er dich dabei begleitet, Hilfe zu organisieren. Wenn es niemanden gibt, der dir in diesem Moment zur Seite steht, dann trau’ dich, und melde dich bei uns.