Therapien

Mittlerweile gibt es viele Therapiemöglichkeiten für psychische Erkrankungen. Als besonders wirkungsvoll hat sich die Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie erwiesen. Zusätzlich sind andere rehabilitative Methoden wie zum Beispiel Ergotherapie oder Beschäftigungstherapie sehr hilfreich.

Medikamente

Das Gehirn besteht aus Milliarden von Nervenzellen, die untereinander über verschiedene Botenstoffe miteinander in Verbindung stehen.

Bei psychischen Erkrankungen ist der Ausgleich und die Regelung dieser Botenstoffe gestört. Medikamente, die bei psychischen Erkrankungen angewendet werden, greifen in diese Regelung ein und sorgen dafür, dass der Anteil dieser Botenstoffe nicht zu hoch und nicht zu niedrig ist.

Die Medikamente, die bei psychischen Erkrankungen verschrieben werden, nennt man Psychopharmaka. Je nach Wirkung und Wirkstoffen werden sie in verschiedene Gruppen unterteilt:

  • Neuroleptika bzw. Antipsychotika
  • Antidepressiva
  • Phasenprophylaktika
  • Tranquilizer bzw. Beruhigungsmittel

Wie jedes andere Medikament haben auch Psychopharmaka erwünschte Wirkungen und unerwünschte Nebenwirkungen. Es ist wichtig, darüber mit dem Arzt oder der Ärztin zu sprechen.

Verschreibung durch Psychiater*innen

Ein*e Arzt*Ärztin entscheidet, welches Medikament verschrieben wird und legt die genaue Dosierung fest. Für psychische Erkrankungen gibt es Fachärzt*innen, die sich mit dieser Art der Medikamente besonders gut auskennen: die Psychiater*innen.

Manchmal dauert es längere Zeit, bis das geeignete Medikament für die Patient*innen gefunden wird - da braucht es Geduld: von den Patient*innen, den Ärzt*innen und auch von den Angehörigen.

Wirkung der Medikamente

Die Medikamente alleine können meist keine gänzliche Heilung bringen, aber sie sind ein wichtiger Baustein bei der Therapie von psychischen Erkrankungen. Sie können Leiden lindern und die verschiedenen Symptome von psychischen Erkrankungen (Angst, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Wahnvorstellungen, Halluzinationen) beseitigen.

Psychotherapie

Die Grundlage der Psychotherapie ist das Gespräch und die vertrauensvolle Beziehung zwischen Klient*innen  und Therapeut*innen.

Ziel einer Psychotherapie

Ganz allgemein gesprochen ist das Ziel von Psychotherapie, Leiden zu lindern, indem sie die KlientInnen unterstützt, sich selbst besser kennen zu lernen. Sie hilft, Lösungen für Probleme zu finden und die eigenen Selbstheilungskräfte anzuregen.

Psychotherapie bietet einen geschützten Rahmen, in dem neue Erfahrungen gemacht werden können. Die eigene Persönlichkeit kann dabei weiterentwickelt und neue Sichtweisen können entdeckt werden.

Psychotherapeutische Methoden

Es gibt verschiedene anerkannte Psychotherapiemethoden, wobei Psychotherapeut*innen eine bestimmte Methode in einer mehrjährigen Ausbildung erlernen.

Als Beispiele sind zu nennen: die Verhaltenstherapie, die personenzentrierte Psychotherapie, die systemische Familientherapie oder die Psychoanalyse. Welche dieser Methoden ein*eine Psychotherapeut*in erlernt hat, ist aber nicht so wichtig. Am wichtigsten ist die gute und vertrauensvolle Beziehung zwischen Patient*innen und Psychotherapeut*innen.

Psychologische Behandlung

Klinische Psycholog*innen bieten psychologische Behandlung in Form von Gesprächen an und erstellen Diagnosen.

Ziele einer psychologischen Behandlung

Die Ziele der psychologischen Behandlung überlappen sich mit den Zielen der Psychotherapie. Beide Formen wollen und können im Endeffekt die Lebensqualität der Klient*innen verbessern. Der einzige Unterschied sind unterschiedliche Methoden die verwendet werden. Außerdem ist die sehr genaue Diagnosefindung bei klinischen Psycholog*innen ein zusätzlicher Schwerpunkt.